Moers. Mit Unverständnis haben auch die Vertreter der Moerser FDP die Entscheidung des Rates am kommenden Sonntag, den 15. Februar zur Kenntnis genommen, keinen weiteren verkaufsoffenen Sonntag in Moers zu genehmigen. „Grüne und SPD treiben damit die Menschen in die offenen Arme des Online-Handels und beschweren sich gleichzeitig über die Verödung der Innenstädte. Das passt nicht zusammen”, kritisiert FDP-Vorsitzender Dietmar Meier die Folgen der Entscheidung.
„Pulsierendes Leben entsteht nur durch Menschen und nicht durch Verbote”, argumentiert Noel Weinberg, Fraktionschef der Ratsfraktion Liberale Union (LU), in der die FDP mitarbeitet. Die LU-Fraktion hat selbstverständlich für den verkaufsoffenen Sonntag gestimmt. „Wenn man Arbeitsplätze im Einzelhandel vor Ort erhalten möchte, darf man sich nicht bei jeder Gelegenheit querstellen, sondern muss Spielräume für Einzelhändler und Kunden schaffen”, stellt FDP-Ratsmitglied Martin Borges fest, der zusammen mit Weinberg die Fraktionsführung innehat.
Für Martin Borges ist die Ratsentscheidung auch ein Misstrauensvotum gegenüber dem neuen Chef der Moers Marketing Michael Kersting und seinen guten Ideen: „Jeder Einzelhändler an einem verkaufsoffenen Sonntag entscheiden, ob er öffnet oder nicht. Nur in Deutschland und sechs weiteren Ländern auf der Welt sind Geschäfte überhaupt regulär sonntags geschlossen. Dann fahren die Niederrheiner eben sonntags nach Holland und geben da ihr Geld aus statt vor Ort!”